Unfälle mit Gefahrstoffen: Eine Herausforderung für Behörden und Einsatzkräfte

Österreich ist ein Industrieland und beherbergt etwa 170 Betriebe, die unter die Seveso III Richtlinie der Europäischen Union fallen und somit bei Unfällen mit Gefahrstoffen als Quelle einer Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung wie auch der Umwelt wirken können. In Europa sind es etwa 10.000. Den zivilen Behörden und Einsatzorganisationen wie auch dem Österreichischen Bundesheer – über den Weg der Assistenzleistung – fallen in diesem Kontext eine Vielzahl von Aufgaben zu, welche derzeit zwar durch erprobte, aber dennoch mit Verbesserungspotential zu sehende Prozesse abgedeckt werden. Insbesondere können bei Verfügbarkeit von digitalisierten, strukturierten Informationen zu Credible-Worst-Case-Szenarien, zum aktuellen Genehmigungszustand von Gefahrstoffen und von Daten aus einer qualifizierten Erfassung und Detaillierung der Quellparameter Verfahren basierend auf Modellrechnungen angewandt werden, welche die Realisierung eines Entscheidungshilfe- und Notfallplanungssystems ermöglichen.


Das Projekt B.PREPARED

B.PREPARED, finanziert im Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS des Bundesministeriums für Finanzen, setzt sich zum Ziel, solches Notfallplanungs- und Entscheidungshilfesystem für Unfälle mit Gefahrstoffen zu konzipieren, das durch

  • vorbereitende Datenerhebung,
  • laufende Aktualisierung des Bedrohungsbildes anhand von Referenzszenarien,
  • Informationsaustausch mit Kräften vor Ort und
  • über Modellrechnungen erstellte Gefährdungsprognosen

dem jeweils aktuellen Informationsstand entsprechende Entscheidungsgrundlagen verfügbar macht.

Größter Wert wird darauf gelegt, dass die Akzeptanz bei den Nutzerinnen und Nutzern gewährleistet ist, und die aus der Prognoseerstellung resultierenden Unsicherheiten in geeigneter Weise bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden können.

In Form einer laborprototypischen Realisierung eines Portals in Zusammenwirken mit einem Stabs- und Lageführungssystem wird die Tauglichkeit der erarbeiteten Referenz-Prozesse für das Zusammenwirken von Behörden und Einsatzkräften erprobt.

Mit B.PREPARED soll somit ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung von Lagebeurteilung und Einsatzplanung geschaffen werden.

Alle Informationen kompakt finden Sie in unserem Projektflyer (PDF, 1 MB):


Projekt-Blog

  • Optimierung des Informationsflusses bei Gefahrstoffunfällen: B.PREPARED-Planspiele in Graz und Linz
    Um die Anwendbarkeit der Prototypen der im Projekt entwickelten Tools (Portal, Erkundungstafel, Gefährdungsprognosen) zu testen, führte B.PREPARED am 2.10. sowie am 5.10. Planspiele in Graz und Linz durch. Mit dabei waren Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sowie Vertreter*innen von
  • Interview: Relevanz von Gender im Notfallmanagement
    In diesem Interview spricht Helene Schiffbänker, Senior Researcher in der Forschungsgruppe TIP am Institut POLICIES bei JOANNEUM RESEARCH, über ihre Arbeit im Projekt B.PREPARED. Eine Expertin für Genderfragen in einem Projekt, in dem es um Notfallmanagement geht – ist das

Partner

JOANNEUM RESEARCH, Institut DIGITAL


Magistratsdirektion der Stadt Graz, Sicherheitsmanagement und Bevölkerungsschutz


Bundesministerium für Landesverteidigung


Berufsfeuerwehr Graz, Abteilung Katastrophenschutz und Feuerwehr


Berufsfeuerwehr Wien (Magistratsabteilung 68)


Chemiepark Linz Betriebsfeuerwehr GmbH


Oberösterreichischer Landes-Feuerwehrverband


GeoSphere Austria

GeoSphere Austria


Disaster Competence Network Austria


Logo IRIS

IRIS – Industrial Risk and Safety Solutions e.U.


Intergraph Ges.m.b.H.


Das Projekt wird innerhalb des Sicherheitsforschungs-Förderprogramms KIRAS durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) gefördert.